Foodfotografie – Essen perfekt inszenieren
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Foodfotografie – Essen perfekt inszenieren

«Fanny the Foodie» verrät euch ihre Geheimnisse

Ich fotografiere nun schon seit vier Jahren meine Rezepte und habe währenddessen ganz schön viel dazugelernt. Zu Beginn schnappte ich mir einfach meine Kamera und fotografierte drauflos. Das kann ich übrigens nur wärmstens empfehlen, denn beim Experimentieren lernt man extrem viel. Es gibt aber einige Kniffe, die ich gerne von Beginn an gekannt hätte. Und genau diese möchte ich heute mit dir teilen, damit du im Nu wunderschöne Fotos schiesst.

Das Licht

Am schönsten werden die Fotos bei Tageslicht. Deshalb empfehle ich dir, deine Motive neben einem Fenster zu fotografieren. Verwende zudem einen Reflektor, um die Seite, von der kein Licht kommt, aufzuhellen. Eine Styroporplatte ist dafür sehr gut geeignet. Du solltest versuchen, gelbes Kunstlicht zu vermeiden, da sonst die fertige Aufnahme einen leichten Gelbstich bekommt und ausgewaschen wirkt. Idealerweise fotografierst du bei guten Lichtverhältnissen. Im Sommer hast du die von etwa 9 Uhr am Vormittag bis zum frühen Abend, im Winter bleiben dir leider nur einige Stunden. Nur auf Aufnahmen bei direktem Sonnenlicht solltest du verzichten, da deine Fotos dann nicht nur stark überbelichtet wirken, sondern ebenfalls einen merklichen Gelbstich haben.

Auf die Einstellung kommt es an

Die Kameraeinstellungen

Fotografiere mit möglichst niedrigen ISO-Einstellungen. Wenn du einen ISO-Wert unterhalb 800 wählst, vermeidest du so unschönes Bildrauschen. Die Blende deiner Kamera funktioniert eigentlich wie ein Auge. Je weiter du sie öffnest, desto mehr Licht tritt ein. Ist sie grossteils verschlossen, dringt nur wenig Licht durch das Objektiv auf die Linse. Je kleiner also deine Blendenzahl ist, desto heller wird dein Bild. Die Blende beeinflusst aber auch die Tiefenschärfe. Bei grosser Blendenzahl wird der gesamte Bildbereich scharf dargestellt, bei kleineren Blendenzahlen werden nur bestimmte Bereiche fokussiert. Ich empfehle daher Blendenzahlen unter 4, da sonst die Bilder sehr flach wirken können.

Wichtig ist aber auch die Belichtungszeit, die du wählst. Entscheidest du dich für eine lange Belichtungszeit, sorgt die Extraportion an eintretendem Licht für hellere Aufnahmen. Fotografierst du jedoch aus der Hand, rate ich dir, nicht unter 125 zu gehen. Sonst verwackelt deine Aufnahme. 125 steht übrigens für 1/125 einer Sekunde, die Blende ist also für acht Millisekunden geöffnet. Ganz wichtig ist auch der Kamerawinkel. Am schönsten finde ich Top-Shots und Aufnahmen im 45-Grad-Winkel. Wird etwas in einem Glas serviert, wie zum Beispiel ein Smoothie oder ein Schichtdessert, kannst du es auch mit Shots direkt von der Seite sehr schön in Szene setzen.

Der Hintergrund

Falls du einen tollen Tisch hast, ist dieser natürlich der perfekte Hintergrund. Da du diesen aber nicht immer nah ans Fenster rücken und somit meine Tipps zum Licht aufgreifen kannst, empfehle ich dir, verschiedene Holz- und Steinplatten zu benutzen. Ich verwende zum Beispiele einige Bretter aus der Werkstatt meines Vaters. Du kannst dir aber auch im nächsten Baumarkt einfach ein paar neue Bretter kaufen. Auch Tisch- oder Handtücher können wunderbar als Hintergrund verwendet werden, besonders Leinentücher sehen sehr schön aus.

Ob du jetzt einen rustikalen Hintergrund oder lieber einen etwas eleganteren verwendest, ist dir überlassen. Hier kommt es wirklich sehr darauf an, welchen Stil du verfolgen möchtest. Idealerweise experimentierst du mit verschiedenen Hintergründen und schaust, was dir am besten gefällt. Was ich dir aber noch mitgeben möchte: Es ist wichtig, Kontraste zu schaffen. Hast du eine eher helle Speise, wie zum Beispiel eine Blumenkohlsuppe, empfehle ich dir die Wahl eines dunklen Hintergrundes, um die Farbe der Suppe zu betonen.

Tolle Props für wenig Geld

Die Requisiten

Es gibt natürlich viele wunderschöne Geschirrsets berühmter Marken. Jedoch empfehle ich dir, zu Beginn einfach mal zum Flohmarkt oder ins nächste Brocki zu fahren. Dort hast du eine riesige Vielfalt an altem Geschirr und Besteck zu günstigen Preise. So kannst du dir schon früh eine grosse Auswahl zulegen, ohne gleich ein Vermögen ausgeben zu müssen. Ich bevorzuge generell mattes Geschirr sowie mattes Besteck. Dadurch habe ich beim Fotografieren keine Probleme mit Spiegelungen und Reflektionen.

 

Das Food-Styling

Dies ist der für mich definitiv am schwierigsten zu beschreibende Punkt, da ich hier einfach nach Gefühl gehe. Jedoch machen tolle Requisiten und schöne Hintergründe schon sehr viel aus. Zudem gibt es zwei Grundprinzipien, denen ich folge. Diese möchte ich dir nun kurz erläutern:

Die Farben

Generell wirken Bilder schöner, wenn sie nicht zu viele Farben enthalten. Es macht Sinn, sich auf eine Handvoll Akzentfarben zu beschränken. Hin und wieder ein sehr buntes Bild finde ich auch schön. Jedoch mag ich es nicht, wenn jedes Bild quasi einen Regenbogen abbildet. Das macht sich dann auch im Instagram-Feed nicht sehr gut.

Es ist wichtig, Kontraste zu schaffen.

Fanny Frey

Das Anrichten

Auch hier ist weniger mehr. Oft sieht es schöner aus, wenn ein Teller nicht zu beladen ist. Das Essen kommt so besser zur Geltung. Zudem finde ich es wichtig, dass Teller oder Besteck nicht verschmiert sind. Um deinem Bild etwas Leben zu verleihen, kannst du das Foto ausserdem mit einigen verwendeten Zutaten ausschmücken. Im folgenden Bild habe ich beispielsweise einige Federkohlblätter, die auch im Pesto verwendet wurden, neben das Gericht drapiert. Ich hätte auch noch einige der gerösteten Haselnüsse verteilen können, fand aber, dass das Bild dann überladen gewesen wäre.

Finde deinen eigenen Style!

Generell ist einfach dein eigenes Gespür gefragt. Der eine bevorzugt vielleicht eher einen unaufgeräumteren Look, während wieder andere auf «cleane» Shots setzen. Egal, welchen Stil du verfolgst: Es ist wichtig, dass du die Produkte so in Szene setzt, dass sie den Betrachter ansprechen und er sie gerne anschaut. Schneide zum Beispiel Torten bereits an, um ihr Innenleben zu zeigen. So wirkt dein Bild gleich viel lebendiger!

Und auswärts?

Ich verfasse und veröffentliche sehr selten Restaurant-Reviews und bin deshalb auch kein Profi darin, auswärts zu fotografieren. Generell gilt aber auch hier: Tageslicht ist schöner als gelbes Licht. Am besten solltest du dich also nach draussen oder an einen Fensterplatz setzen. Auch hier empfehle ich dir Top-Shots oder Aufnahmen im 45°-Winkel.

Erlebe Fanny live im Video

Willst du sehen, wie «Fanny the Foodie» ihre Rezepte entwickelt, zubereitet und dann mit der Kamera perfekt in Szene setzt? Dann schau dir unser Video an, in dem unsere Foodblogger von ihrer Passion erzählen.

FOOBY Foodbloggerin Fanny im Video
Ein altes Holzbrett, ein schlichtes Glas und ein Blech voller Granola: Fanny inszeniert ihr neues Granola-Rezept.
Fanny Frey - fannythefoodie
Fanny Frey - fannythefoodie
Ihr «Happy Soul Food» sind Pizza und Indisches Curry.

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