Die knackige Verführung gehört in jede Obstschale
Apfelkuchen, Apfelmus oder Apfelstrudel: Selbstgemachtes aus Äpfeln erfreut sich grosser Beliebtheit. Und auch pur ist das Kernobst ein gesunder Sattmacher.
Der Apfel ist die liebste Frucht der Schweizer: Circa 60'000 Tonnen kaufen wir davon im Schnitt jährlich. Schon im Paradies galt der Apfel als unwiderstehlich: Adam und Eva naschen verbotenerweise vom Baum der Erkenntnis – von einem Apfelbaum. Die meisten Äpfel in unseren Supermarkt-Regalen stammen aus nationaler Produktion – dennoch ist der Apfel keine einheimische Frucht. Der Apfelbaum wuchs ursprünglich in West- und Zentralasien auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan. Bereits 10'000 vor Christus verspeiste man dort die knackigen runden Früchte, ehe sie sich über Handelswege allmählich in ganz Europa verbreiteten.
Gattung | Äpfel |
---|---|
Nährwerte | 11,4 g Kohlenhydrate, 2,1 g Nahrungsfasern, 0,3 g Fett, 0,3 g Protein pro 100 g |
Haltbarkeit | 10 Tage bis mehrere Monate |
Saison | August bis Mai (für einheimische Früchte) |
Lagerung | bei Raumtemperatur, im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks oder im Keller/auf dem Estrich |
Der Apfelbaum ist ein Kernobstgewächs, der botanisch gesehen zur Ordnung der Rosenartigen gehört. Seine Laubblätter sind sommergrün und seine duftenden, fünfzähligen Blüten meist rosa oder weiss. Sie blühen in der Schweiz in der Regel ab Ende April bis Ende Mai. Aus ihrer Blütenachse bildet sich im Laufe des Sommers dann die Apfelfrucht. Die Erntezeit beginnt Mitte August. Der grösste Teil der in der Schweiz produzierten Äpfel stammt aus dem Kanton Thurgau, das für seinen Obstbau bekannt ist.
Wenn du beim Wochenendeinkauf ein paar Äpfel mitgenommen hast und sie bald aufbrauchen möchtest, kannst du sie bedenkenlos bei Zimmertemperatur in deiner Obstschale lagern. Allerdings solltest du andere Obstsorten wie Bananen lieber mit etwas Sicherheitsabstand aufbewahren. Denn Äpfel sondern beim Nachreifen Ethylen ab, ein Gas, das auch andere Früchte dazu bringt, schneller zu reifen und somit auch zu faulen. Deutlich länger hält das Kernobst im Kühlschrank oder – einzeln in Papier gewickelt und in einer Holzkiste verstaut – im Keller oder auf dem unbeheizten Estrich.
Achte darauf, dass die Äpfel, die du einlagern möchtest, keine faulen Stellen haben und dass sie in der Kiste nicht aufeinander liegen. Denn auch Druckstellen führen dazu, dass die Früchte schnell verderben. Kartoffeln und Äpfel vertragen sich übrigens nicht als direkte Nachbarn: Die austretenden Gase beeinflussen die Haltbarkeit des nebenan lagernden Produkts ungünstig. Idealbedingungen für Äpfel sind übrigens zwei bis vier Grad und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. So bleiben die Früchte monatelang frisch und saftig.
Du kannst deine Äpfel nicht lange lagern, sondern musst sie zeitnah verarbeiten? Umso besser! Es gibt unzählige schmackhafte Arten, mit Äpfeln zu kochen oder zu backen. Neben dem absoluten Klassiker Apfelkuchen erfreut sich der Apple Crumble seit Jahren wachsender Beliebtheit. Dafür überbackst du rohe, mit Zimt und gemahlener Vanille gewürzte Apfelstücke im Ofen mit einer Schicht aus Mehl, Butter und Zucker hergestellten Streuseln. Crumbles isst du in der Regel als warmes Dessert, entweder in Kombination mit Vanillesauce oder Vanilleglace.
Zucker und Hitze sind auch ideale Mittel, um Äpfel haltbar zu machen – entweder als Apfelmus oder als Konfitüre. Hier schmeckt Apfel solo genauso gut wie in Begleitung anderer Früchte, beispielsweise Johannisbeere. Äpfel zu dörren ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, sie zu konservieren. Entkernt und in dünne Ringe geschnitten lassen sie sich in einem speziellen Dörrautomaten, aber auch im Backofen und sogar an der Luft trocknen, sofern ein warmer und trockener Raum zur Verfügung steht. Äpfel im Ofen zu dörren dauert bei 60 Grad etwa vier bis fünf Stunden.
Ein Apfel hat wenige Kalorien, liefert aber dank seines relativ hohen Fruchtzuckergehalts viel Energie und sättigt mit seiner Nahrungsfaser Pektin nachhaltig. Darüber hinaus sind Äpfel reich an Mineralstoffen und Vitaminen – das bekannte Sprichwort «An apple a day keeps the doctor away» kommt schliesslich nicht von ungefähr. Kalium sticht besonders heraus: Dieser Mineralstoff unterstützt Muskel- und Nervenfunktionen. Einige Apfelsorten, zum Beispiel Braeburn-Äpfel, sind zudem reich an Vitamin C, das die Abwehrkräfte stärkt. Äpfel enthalten ausserdem Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe, die sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirken können. Um von der geballten Power eines Apfels zu profitieren, solltest du ihn übrigens ungeschält essen: Viele Nährstoffe stecken direkt unter seiner Schale.
Zum Überdauern des Winters waren früher lagerfähige Apfelsorten unverzichtbare Vitaminspender. Der Glockenapfel wird wie für Äpfel üblich im Herbst geerntet, bekommt aber seine optimale Geschmacksreife erst bei der Lagerung. Er ist der Inbegriff einer Apfelsorte, welche sich bis zum nahenden Frühling hält, fest und genussvoll bleibt und erst noch ihr attraktives Äusseres behält.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kennt man den Glockenapfel bei uns. Seine Herkunft ist nicht bekannt, es handelt sich vermutlich um einen Zufallssämling. Obwohl der Glockenapfel einst eine beliebte Handelssorte war, besteht die heutige Anbaufläche hauptsächlich aus überalterten Beständen und ist extrem rückläufig.
Wenn du säuerliche Apfelsorten magst, solltest du den Glockenapfel unbedingt probieren. Er ist vielseitig verwendbar und bleibt beim Garen und Backen kompakt, bissfest und aromatisch. Mit seiner Form, die wie eine Glocke aussieht, der Farbe (gelb mit teilweise leichtem Wangenrosa) sowie dem säurebetonten Geschmack hebt sich die Sorte deutlich vom Standardsortiment ab.
Die Apfelsorte Goldparmäne war bereits im Mittelalter bekannt und galt jahrhundertelang als vorzügliche und wertvolle Spitzensorte. Sie kam von England her über Frankreich in die Schweiz, wo sie erst um 1850 im Kanton Zürich angebaut wurde.
Goldparmänen sind goldgelbe Äpfel mit hübscher Zeichnung, die rot geflammt, gestreift oder auch verwaschen sein kann. Wenn du Äpfel gerne roh isst, wird dich diese Sorte mit ihrem typisch nussigen Geschmack bestimmt überzeugen. Aber auch zu einem Apfelmus verarbeitet sind Goldparmänen ein Genuss und sorgen für eine cremig-samtige Konsistenz.
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