Der vergessene nährstoffreiche Weizen der Pharaonen
Kamut ist eine alte Getreideform, die seit ihrer Wiederentdeckung weder gekreuzt noch genetisch verändert wurde. Brot aus ihm ist lange haltbar, schmackhaft und leicht verdaulich.
Kamut gehört wie Emmer und Einkorn zu den Urgetreiden. Er ist eng verwandt mit dem heutigen Hartweizen und auch bekannt unter dem Namen Khorasan-Weizen. Der bei Weitem geläufigere Name Kamut ist eigentlich eine patentierte Bezeichnung des grössten Produzenten dieses Getreides in den USA. Allerdings kommt das Getreide ursprünglich nicht von dort, sondern wurde bereits vor 6’000 Jahren im Gebiet zwischen Ägypten, der Türkei und dem Iran angebaut. Kamut war lange in Vergessenheit geraten und wurde erst in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts von der Landwirtschaft wiederentdeckt.
Dass Kamut nun in mehr Rezepten zu finden ist, ist ein Glücksfall, denn er hat einen milden, leicht nussigen Geschmack und ist besonders im Vergleich zu anderen Weizensorten reich an Proteinen, Magnesium, Zink, B-Vitaminen, Vitamin E und Selen. Vielseitig ist er auch, denn du kannst Kamut kochen, mit Kamutmehl backen und Kamut als Flocken ins tägliche Müesli mischen.
Gattung |
Triticum |
Kalorien |
384 kcal pro 100 g |
Nährwerte |
68,2 g Kohlenhydrate, 4,5 g Nahrungsfaser, 2,6 g Fett, 19,6 g Protein pro 100 g |
Saison |
trocken, lichtgeschützt, kühl und luftdicht |
Lagerung |
ganzjährig erhältlich |
Haltbarkeit |
bei ausgezeichneter Lagerung mindestens 1 Jahr |
Wahrscheinlich kommt Kamut ursprünglich aus Chorasan, einer Provinz im Iran, weshalb er auch als Khorasan-Weizen bekannt ist. Seinen Weg nach Nordamerika, wo neben Südeuropa heute die grössten Anbaugebiete liegen, soll Kamut dank eines amerikanischen Piloten gefunden haben, der während des Zweiten Weltkriegs ein paar Körner des Getreides von Ägypten in die USA brachte. Es dauerte aber einige Jahrzehnte, bis ein paar Farmer damit begannen, das Getreide anzubauen. Sie gaben ihm den Namen Kamut, was auf Altägyptisch «Seele der Erde» bedeuten soll.
Kamut hat grössere, gelblichere Körner als Hartweizen, und obwohl er nicht glutenfrei ist, gibt es Hinweise darauf, dass er von Menschen mit einer Glutenintoleranz besser vertragen wird als andere Weizenarten. Kamutmehl wird übrigens nicht in Typen unterteilt, sondern es wird nur zwischen hellem und Vollkornmehl unterschieden. Beim Backen von Brot und Brötli aus Kamutmehl musst du eine längere Gehzeit einplanen als beim Backen mit anderen Weizenmehlen. Dafür bleiben Backwaren aus Kamut aber lange frisch, und sie haben auch in der Vollkornversion eine gewisse Leichtigkeit. Mehl aus Kamut kannst du auch wunderbar zur Herstellung von Teigwaren verwenden; diese kannst du aber auch im Handel kaufen.
Die ungemahlenen Körner können gekocht in viele Speisen integriert werden. Ähnlich wie Reis bilden sie einen kohlenhydratreichen Kontrast zu Fleisch, Fisch und Gemüse. Die Körner können aber auch als sättigende Komponente in einem Salat mit Orange, Peperoni, Feldsalat und rotem Chicorée verwendet werden. Dazu übergiesst du die Kamutkörner mit kochendem Wasser und lässt sie dann über Nacht einweichen. Am nächsten Tag kochst du den Kamut in Brühe, filetierst die Orange, schneidest Peperoni und Salate klein und mischst alles. Abschliessend übergiesst du die Mischung mit einem Dressing aus Zitronensaft, Honig, Öl, Salz und Pfeffer.
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