Die herbe Süsse ist nicht nur auf Pancakes ein Genuss
Optisch ähnelt Ahornsirup dem Honig, doch der Geschmack des pflanzlichen Süssungsmittels ist unverwechselbar nussig und kräftig. Wozu es passt? Das verraten wir hier.
Der Zucker-Ahornbaum gehört untrennbar zu Kanada, sein Blatt ziert sogar die Nationalflagge des Landes. Er kann eine Höhe von bis zu 35 Metern erreichen. Seine breiten Laubblätter haben die typische drei- bis fünflappige Form und sind vor allem für ihr grosses Farbspektrum bekannt, das im Herbst von Gelb über Orange und leuchtend Rot bis zu dunklem Weinrot reicht. Deshalb pflanzt man den Zucker-Ahorn häufig als Zierbaum. Er dient aber auch der Herstellung von Zuckersaft – dem berühmten Ahornsirup, der vor allem auf Pancakes seinen grossen Auftritt hat.
Gattung |
Ahorne (Acer) |
Kalorien |
360 kcal pro 100 g |
Nährwerte |
89 g Kohlenhydrate, 0 g Nahrungsfasern, 0 g Fett, 0 g Protein pro 100 g |
Saison |
ganzjährig erhältlich |
Lagerung |
kühl und dunkel bei 18 bis 22 °C Raumtemperatur |
Haltbarkeit |
ungeöffnet bis zu 2 Jahre |
Ahornbäume brauchen kalte, schneereiche Winter und sonnige Frühlingstage, um optimal zu wachsen. Stark verbreitet sind sie im Osten Nordamerikas und in Kanada, weshalb diese Regionen auch als Hauptexporteure für Ahornsirup gelten. Allerdings produzieren nur bestimmte Arten genug Baumsaft, um daraus das beliebte Süssungsmittel herzustellen: der Zucker-Ahorn, der Schwarze Zucker-Ahorn und der Rot-Ahorn.
Um den Saft zu gewinnen, bohrt man die Baumrinde an und versieht die Bohrlöcher mit Zapfhähnen. Der richtige Zeitraum dafür ist Ende Februar bis Anfang April, dann hat sich im Baumsaft schon Zucker gebildet. Anschliessend kocht man den aufgefangenen Saft zu Sirup ein, allerdings braucht man 40 Liter Flüssigkeit, um 1 Liter Ahornsirup herzustellen.
Ahornsirup schmeckt kräftig süss, nussig, ein wenig herb und erhält durch das Einkochen auch eine leichte Caramel-Note. Seine Konsistenz ist zähflüssig, aber nicht ganz so fest wie Honig, und die Farbe schwankt zwischen hellem Goldbraun und sattem Dunkelbraun. Dabei spielt der Erntezeitpunkt eine wichtige Rolle: Je später der Saft gezapft wird, desto reifer und dunkler wird er. Mit dem Grad der Färbung wird auch der Geschmack des Ahornsirups intensiver.
Lange Zeit war Ahornsirup in der Schweiz ein eher exotisches Produkt, inzwischen kann man es aber auch hierzulande problemlos kaufen. Der etwas höhere Preis erklärt sich vor allem durch die grosse Menge an Baumsaft, die benötigt wird, um eine Flasche Ahornsirup zu produzieren. In der Regel hast du aber lange etwas davon – zum einen ist der Sirup sehr ergiebig, da eine geringe Menge schon stark süsst. Zum anderen hält er sich im Vorratsschrank mehrere Jahre. Angebrochene Flaschen solltest du in den Kühlschrank stellen, wo der Sirup auch noch mehrere Monate lang geniessbar bleibt.
In seiner klassischen Verwendung dient Ahornsirup als Topping für Waffeln, Pancakes oder Eiscreme. Du kannst ihn aber auch nutzen, um dein Müesli, dein Joghurt oder deinen Fruchtsalat zu süssen und diesen Speisen so noch einen Hauch von Nuss und Karamell zu verpassen. Auch zu Herzhaftem passt Ahornsirup. Besonders gut harmoniert er mit den rauchigen Aromen einer Marinade für Grillfleisch oder mit der leichten Säure eines Balsamico-Dressings.
Oft gehen die Meinungen dazu schnell auseinander, ob Ahornsirup gesund sein oder überhaupt einen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leisten kann. Zum einen ist er ein pflanzliches Produkt, das grösstenteils naturbelassen bleibt, zum anderen liefert er ähnlich viele Kalorien und Kohlenhydrate wie normaler Zucker. Ahornsirup während einer Diät ist also weniger zu empfehlen. Dank seines intensiven Geschmacks lässt er sich aber auch sparsam einsetzen und entfaltet dennoch sein volles Aroma.
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