Honig: Zu Besuch bei Bienen und Imker
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Honig: Zu Besuch bei Bienen und Imker

Dem Summen auf der Spur

Klein und leise summend: Die Biene ist vielleicht nicht das auffälligste aller Tiere, aber sicher eines der fleissigsten. Der süss-goldene Honig ist nämlich noch lange nicht alles, was die Biene leistet.

Im Schein des grellen Rapsfeldes sind sie ganz unscheinbar, die knapp einen Meter hohen Kästen mit einer länglichen, kleinen Öffnung am unteren Rand. Ein paar Schritte näher hören wir ein leises Summen, sehen kleine Bienen durch die Öffnung emsig ein- und ausfliegen. In dem scheinbar wirren Treiben lässt sich kaum erahnen, welch ausgeklügeltes System sich im Innern des Bienenstandes verbirgt: «Bienenvölker sind perfekt organisiert. Jede einzelne Biene weiss exakt, was sie zu tun hat: Nektar sammeln, den Eingang vor Eindringlingen schützen, den Stand sauber halten, die Brut pflegen und so weiter», erklärt uns Imker Martin Hunzinger. Seit 40 Jahren betreibt er eine Imkerei, welche sich in dieser Zeit vom Hobby- zum professionellen, biozertifizierten Familienbetrieb entwickelt hat.

Der Imker öffnet den Bienenstand und wir dürfen einen Blick auf die Waben werfen. Die unzähligen Bienen lassen sich von uns scheinbar überhaupt nicht stören, sie bewegen sich einfach stetig weiter auf der Wabe, fliegen ein und aus, gehen ihrer Arbeit nach. Vielleicht weil sie genau wissen, wie unheimlich wichtig diese Arbeit für unser funktionierendes Ökosystem ist? Denn der Honig, den wir geniessen dürfen, ist nur ein winzig kleiner Teil der Leistung, welche die fleissigen Bienen vollbringen.

Die Bienen sorgen für uns

Die wichtigste Aufgabe der Bienen ist das Bestäuben. Der süsse Nektar in den Blüten unterschiedlichster Pflanzen wie zum Beispiel Raps, aber auch vieler Gemüse- und Früchtearten dient den Bienen als Nahrung und lockt die Insekten an. Während eine Biene sich am Nektar bedient, aus dem später Honig wird, bleiben Pollen der Pflanze an ihr haften. Diese Pollen nimmt sie mit zur nächsten Blüte und lädt sie dort wieder ab. So sorgen die Bienen für die Befruchtung unzähliger Pflanzen, von denen wiederum andere Tiere und wir Menschen leben.

Und wer sorgt für die Bienen?

«Die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Natur und somit auch auf die Bienen wurden in der Vergangenheit leider oft zu spät erkannt.» Darum sind Martin Hunzinger und seine Frau Kornelia in die Bio-Imkerei eingestiegen. Sie investieren heute viel Zeit, um herauszufinden, was Bienen benötigen, um ihre wichtige Aufgabe weiter erfüllen zu können. Denn «je besser es den Bienen geht, desto besser geht es uns», so Martin Hunzinger.

Nichts für Langschläfer

Martin Hunzingers Arbeitstage beginnen nicht erst, wenn die Sonne aufgeht, sondern schon Stunden davor. Denn sobald es warm genug ist, im Sommer zwischen 4.30 und 6 Uhr morgens, fliegen die Bienen aus und beginnen, Nektar zu sammeln. Und wenn es so weit ist, sollen sie an einem Ort sein, wo sie ein gutes Futterangebot haben. Deshalb stellt der Imker seine 200 Völker immer so nah wie möglich an einen Feldrand, eine Blumenwiese oder den Wald. Die Bienen könnten bis zu drei Kilometer von ihrem Stock entfernt Nektar sammeln. Sie würden dann aber unterwegs so viel davon für die eigene Energieversorgung verbrauchen, dass nicht mehr viel Nektar im Stock ankäme – weniger Honig für die Bienen selbst und eine kleinere Honigernte wären die Folge.

Bienen auf Wanderschaft

Mit dem Bienenwandern, so wird das Verstellen der Bienenstände genannt, sorgt Martin Hunzinger nicht nur dafür, dass seine Bienen immer das bestmögliche Futterangebot haben. Er stellt auch sicher, dass Nutzflächen zuverlässig bestäubt werden. So können Bauern und Bäuerinnen seine Bienen für ihre Felder «buchen», wenn sie auf die Bestäubung angewiesen sind. Sozusagen als Bonus entstehen dadurch auch viele unterschiedliche Honigsorten. Bienen naschen nämlich so lange von ein und derselben Nektarquelle, bis nichts mehr übrig ist. Erst dann wechseln sie zur nächsten Pflanzensorte. Auf diese Weise entstehen feine Varianten wie zum Beispiel Kastanienhonig, Akazienhonig oder Bergblütenhonig. Dafür reist der Imker mit seinen Völkern über weite Strecken vom Seeland bis ins Berner Oberland und ins Tessin.

Summiger Nachwuchs

Der Bienen-Nachwuchs liegt der Bio-Imkerei Hunzinger besonders am Herzen. Die Bienenzucht braucht viel Zeit und Fingerspitzengefühl. Jedes Jahr wählt Martin Hunzinger die besten Bienen aus, welche anschliessend in ein Zuchtvolk kommen. Neue Bienenköniginnen werden herangezogen, welche ihre genetischen Eigenschaften wiederum an ihr Volk weitergeben. Durch die sorgfältige Zucht bleibt der Bienen-Nachwuchs widerstandsfähig und behält auch die guten Charaktereigenschaften wie zum Beispiel viel Fleiss bei. Eine, wie wir finden, ganz nette Eigenschaft haben Hunzingers Bienen ausserdem: Sie sind sehr freundlich und sanftmütig. «Unsere Bienen stechen nur in absoluten Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn sie aus Versehen in den Ärmel laufen und in Panik geraten.» Wir haben gut auf unsere Ärmel aufgepasst und machen uns so ohne Stiche, aber mit ganz viel Bienenwissen und Honig auf den Heimweg.

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